wie schon geschrieben, es gab -zig Varianten. In meinen beiden Klemmköpfen waren M6-Gewinde, an meinen Führungsrohren aber keine dazu passenden Löcher. Ich habe (blinde) Schnmiernippel eingesetzt. Natürlich werde ich dort kein Fett reinpressen. Der Grund war, daß sie bei dem Originalfoto von Friedrich Meiche auch vorhanden waren. Das Foto habe ich verkleinert schon hier im Forum gezeigt, aber weil die Datei recht groß ist und ich den Server hier nicht überfordern will, siehe hier:

Beim genauen Betrachten ist mir aufgefallen, daß auf dem Bild Kegelschmiernippel eingesetzt sind (oder wie es im ET-Katalog so schön heißt: Kegelwulstschmierkopf A6
DIN 71412). Bei meinen Maschinen waren es aber überall Kugel-Schmiernippel nach DIN 3402, daher habe ich mich entschlossen, auch wieder diese einzusetzen, passen optisch m.E. besser zur BK. Und da es die auch nur bis Anfang der 60er Jahre gab, dürfte es sich ja um Originalteile handeln.
Übrigens soll es auch eine "Form K" geben mit verkürztem Gewinde, die wären für die BK-Führungsrohre besser geeignet, weil beim normalen Nippel das Gewinde zu weit nach innen ragt und die Hülsen blockiert.
Noch was zu Meiche (zitiert aus Peter Kirchberg: Bildatlas Auto Union):
"Die Auto Union hat ursprünglich alle Fotos bei mehr oder weniger bekannten Werbefotografen gegen Honorarzahlung anfertigen lassen. Das kostete sie im Jahre 1932 rund
23 000,– RM. Im Dezember 1933 stellte sie Friedrich Meiche, den Sohn des Annaberger Hoffotografen Albin Meiche als Werksfotografen ein. Er hatte nachgewiesen, daß das Unternehmen dadurch mindestens 8000,– RM jährlich einsparen würde. Meiche kalkulierte die Beschaffung einer kompletten Foto- und Laborausrüstung mit 4500,- RM; seine eigene Arbeitsleistung setzte er nur monatlich nur 200,– RM brutto an. Dank seines großen Könnens und härtester Arbeit wuchs die Fotoabteilung rasch an. Ihre Ablichtungen demonstrieren eine wichtige Phase in der Entwicklung der Technik- und Industriefotografie. Sechs Jahre nach seiner Einstellung wurde Friedrich Meiche – nach mehreren Bitten an Dr. Bruhn – endlich das Doppelte seines Anfangsgehaltes zugestanden. Wenn auch die Auto Union fernerhin die Dienste von außenstehenden Fotografen wie z. B. Paul Damm und Dr. Wolff in Anspruch nahm., so blieb doch Friedrich Meiche die Hauptperson. Der in seinen Bildern zum Ausdruck kommende Stil verband die nüchterne Sachlichkeit des technischen Objekts mit werbekräftiger Atmosphäre. Die übergroße Mehrheit der in diesem Buch wiedergegebenen Abbildungen stammt aus seiner Kamera. Friedrich Meiche – unverheiratet geblieben – war bis zuletzt und seit 1945 freischaffend als Fotograf tätig. Er, dessen Lebensinhalt das Abbilden von Kraftfahrzeugen gewesen war, brachte es nie zu einem eigenen Auto. Er starb an einem Herzschlag in einem Karl-Marx-Städter Linienbus, den er an einem glühendheißen Sommertag des Jahres 1959 mit voller Fotoausrüstung bestiegen hatte..."
Wer die Zahlen mal etwas würdigen will, 1,- RM entspricht von der Kaufkraft her ca. 4,- €!
Nach meiner Meinung ist dieser Mann heute zu Unrecht weitestgehend vergessen. Er hat zu DDR-Zeiten offensichtlich noch weiter für die Fahrzeugindustrie gearbeitet (dieses Foto von 1956 fand ich bei einem älteren MZ-Angehörigen mit dem Stmpel "F. Meiche - Karl-Marx-Stadt" auf der Rückseite). Davon hat Kirchberg in seinem Bildatlas leider nichts geschrieben oder Bilder gezeigt.
Noch ein Hinweis: Die Teile der Vorderradfederung sind oft verbogen. Vor dem Lackieren bzw. Verchromen probeweise zusammenbauen und ggf. richten.
"Vergessen Sie auch nicht, daß jedes Kraftfahrzeug wertvolles Volksvermögen darstellt, das möglichst lange zu erhalten nicht nur einen persönlichen Vorteil bringt, sondern auch eine nationale Pflicht ist!"
Obering. Siegfried Rauch