Nicht nur mit einem Oldtimer fahre ich am liebsten Nebenstraßen (nun ja, die B2 ist eher keine). Und die ganze Woche vor dem BK-Treffen, das ja immer 2 Wochen nach Pfingsten ist, war bei uns gewittrig.
Deswegen bin ich schon am Donnerstag losgefahren, nach nicht mal 30km in Gößnitz schon die erste Gewitter-Zwangspause! Regen ist nicht das Problem, Blitze und Böen sind gefährlich. Also haben wir (meine BK und ich) erst mal in einem Bus-Wartehäuschen abgewettert. Dann konnte ich westlich einen helleren Himmel erkennen, so habe ich das Gewitter über Schmölln und Meuselwitz immer am Rand entlang über z.T. abenteuerliche Wege umfahren. Da hat es zwar auch ein wenig geregnet, aber nicht geblitzt. Irgendwann habe ich dann die trockenen Straßen durch die Dübener Heide, über Wittenberg, Treuenbrietzen bis Buchholz genossen.
Am nächsten Morgen der Unterbrecher und das Gewitter in Beelitz! Starkregen, überschwemmte Straßen, umgestürzte Bäume, Dauereinsatz der Feuerwehren und ich mittendrin unter einem überdachten Fahrradständer (Ihr habt offenbar nur die Randbeben abbekommen)! Nach 2h ließ das Gewitter nach, aber es regnete fröhlich weiter. Naja, da habe ich eben doch die schicke Lederol-Kombi (passend zur BK) angezogen und bin vorsichtig nach Potsdam weitergefahren. Wollte die Bornstedter Kirche besuchen, wo Freiherr v. Gundling (Gelehrter und Hofnarr des Soldatenkönigs) begraben liegt. Der Friedhof drumrum liest sich wie das Who is Who der preußischen Geschichte! Dort sind solche Koryphäen wie de Catt, Falkenhayn, Henning v. Tresckow usw. begraben. Aber vor Nässe triefend und mit schlammigen Stiefeln wollte ich dann doch nicht mehr in eine Kirche gehen...
So bin ich fröhlich mit meiner zuverlässig tuckernden BK weitergefahren, bis hinter Ketzin endlich der Regen aufhörte. Ich konnte die Regenkombi ausziehen, die einen zwar von außen trocken hält, aber bei schwülem Wetter schwitzt man sehr. Bei Nauen hatte ich dann Reifenpanne. Mit dem bei jeder MZ vorhandenen reichhaltigen Bordwerkzeug war das Hinterrad schnell ausgebaut, und ein freundlicher Autofahrer brachte mich zu Pneuhage. Der Meister hat über den uralten RIESA-Reifen die Stirn gerunzelt. Ich mußte versprechen, bei nächster Gelegenheit einen neuen aufzuziehen. Mit ihrem Service-Transporter haben sie mich sogar wieder zurück zu meinem Motorrad gefahren, und dort wartete ein Forumsmitglied, zufällig vorbeigekommen, um zu helfen (Danke, Mario)! Da sieht man mal, wozu das Forum nützlich ist...
Bei herrlichstem Wetter weiter zum Ziel gefahren und erst mal im dortigen See schwimmen gegangen, es mußte ohne Badehose gehen, ich hatte ja keine dabei. Traditionell machen wir dann eine Ausfahrt, diesmal sind wir über das Oldtimermuseum Perleberg und "Lady Agnes" 180km (davon nur 20km in leichtem Regen!) durch die schönen Alleen Brandenburgs gedonnert (inzwischen hat sich wohl auch der Qualm verzogen). 26 BKs ohne Ausfall, nur bei meiner lockerte sich unterwegs eine Mutter am Auspuff. Kleinigkeit!
Bis auf die üblichen Macken (wieder die Mutter) und Regen bis Belzig habe auch ich eine schöne Rückfahrt durch den Fläming gehabt, anstelle wie geplant Burg Eisenhardt (da hörte der Regen gerade auf und ich wollte die Chance nutzen) habe ich Schloß Oranienbaum besucht, herrlich!
Meine Lady stand (etliche Umleitungen!) danach mit knapp 900km mehr auf der Uhr (schnell noch gewaschen) wieder in der Garage, ich habe mich natürlich bei ihr bedankt!
Ausführliche Bericht kannst Du auf Oldiseglers Blog ansehen (vielleicht kannst Du ja mal die älteren Bilder neu verlinken?):
https://bk350.wordpress.com/ --> Ausfahrten/Treffen
"Vergessen Sie auch nicht, daß jedes Kraftfahrzeug wertvolles Volksvermögen darstellt, das möglichst lange zu erhalten nicht nur einen persönlichen Vorteil bringt, sondern auch eine nationale Pflicht ist!"
Obering. Siegfried Rauch