Topic 108

Reparatur, Restauration, Adressen

Moderator: Ulrich

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Klaus

Rost im Tank

#1 Beitrag von Klaus » 17. Jan 2003, 00:24

Hallo BK-Gemeinde,
ich habe einen (Ersatzteil-) Tank, bei dem sich innen leichter Rost angesetzt hat. Wie bekommt man den wieder weg und verhindert ein erneutes rosten? Mit Sprit füllen geht nicht, da das Teil auf dem Speicher lagert. Hat jemand Erfahrungen/einen Tipp?
Gruß
Klaus

Gast

#2 Beitrag von Gast » 17. Jan 2003, 02:27

Hi,
ich bin hier nicht der richtige Oldie-Profi,
aber ich habe schon öfters gehört, dass man in dem Fall den Tank "ausbleien" soll.
Also paar Packungen Luftgewehrkugeln (Blei) einfüllen und stundenlang schütteln.

Mal sehen, was die Profis dazu sagen...

Gast

Rost verhindern!

#3 Beitrag von Gast » 17. Jan 2003, 09:59

Hallo Frank,

ich kann Dir zwar keinen Tip geben wie der Rost verschwindet, jedoch einen alten Rat geben, wie man der Rostbildung vorbeugt.
Rost im Tank entsteht ja bekanntlich durch die Einwirkung von Feuchtigkeit, sprich Wasser. Das sammelt sich erst an den Innenwandungen des Tanks, dann am Boden dessen und gelangt später auch in den Vergaser mit den bekannten Folgen :evil:
Mische auf eine Tankfüllung etwa 100 ml Spiritus, der bindet sich gleichermaßen mit dem Wasser und dem Sprit. Das Wasser pfeift es, ohne daß man was merkt, mit durch die Verbrennung! :twisted:
Gelegentliches Schütteln (im Winter und zu längeren Standzeiten) steigert natürlich die Wirkung.

Viele Grüsse von Uli :D

Gast

#4 Beitrag von Gast » 17. Jan 2003, 16:04

entweder mit blei, wie schon geschrieben (billige lösung: bleigewichte die beim felgen wuchten anfallen erfragen, aufpassen wegen dem eisenteil darin) oder , ich mach das mit meinen teilen/tanks so, öl zerstäuben per druckluftpistole im tank. als öl nehm ich 2taktöl, die 1,1 liter in polen für 3 euro....

mfg

Gast

Chemie...

#5 Beitrag von Gast » 17. Jan 2003, 17:26

Nur schnell, bevor Du mit Blei anfängst und dicke Arme bekommst :)

Mein Tank war innen nach 30 Jahren Lagerzeit auch total verrostet.

Ich habe ihn selbst phosphatiert. Das geht relativ einfach:
Apotheke gehen, Salzsäure und Phosphorsäure (mit der richtigen Wichte) kaufen, mit der verdünnten Salzsäure (erst das Wasser, dann die Säure, sonst geschieht das Ungeheure.. :cry: ) den Tank von Rost befreien. Der ist danach blitzblank. Dann mehrmals mit Wasser nachspülen und die Phosphatsäure rein - gut schwenken und mit Wasser ausspülen.
Ergebnis: toll grau phosphatierter Tank - und zwar wirklich überall :D

Die Säure schüttet man danach gut verdünnt in den nächsten Abfluß, ist nicht giftig...

Auf ordentlichen Arbeitsschutz achten: Laborbrille, Handschuhe, alte Klamotten, falls mal ein Spritzer daneben geht. Alter aber dichter Tankdeckel erleichtert die Sache ungemein.

Ich habs 1995 (bei aussen schon lackiertem Tank) gemachT; ist super.
genaue Rezeptur wird nachgereicht.

ciao

ST

Gast

Einkaufszettel

#6 Beitrag von Gast » 21. Jan 2003, 18:24

So, hier die Rezeptur, nachzulesen bei Peter Kurze, Motorradrestauration:

1.)
1 Liter Nitroverdünnung, damit den Tank ordentlich von Benzin und Ölresten befreien

2.)
20%-ige Salzsäure [empfohlene Menge: 1-2 Liter] (kann man als 31%-ige technische Salzsäure kaufen und verdünnen: erst das Wasser dann die Säure!) , damit erreicht man metallisch blanke Oberflächen im Tank.

3.)
Ordentlich mit Wasser ausspülen, je gründlicher desto besser.

4.)
10%ige Phosphorsäure [empfohlene Menge: 0,5 Liter] (als 85%-ige Phosphorsäure erhältlich) , ca. 1 h im Tank lassen und dabei die Lage regelmäßig verändern, dass überall was hinkommt

5.)
Tank leeren. Nicht Ausspülen, restliche Feuchtigkeit Austrocknen lassen.

wie gesagt, die Säuren kann man in den nächsten Kanaldeckel leiten.

Oben schon genannte Arbeitsschutzmaßnahmen nicht vergessen!

und schon hat man keine Probleme mehr mit Rost: inkl. sauberer Benzinhahn.

Kostenpunkt: Damals 14 DM ohne Nitroverdünnung.

ciao

Sebastian

Gast

ROST IM TANK MACHT UNS ALLE KRANK

#7 Beitrag von Gast » 26. Jan 2003, 03:14

Hallo Klaus,

eine weitere sehr gute Lösung zur Tanksanierung findest Du bei der
Firma AMMON-Technik Gbr in Schweinfurt.
Produktbezeichnung: KREEM-WEISS Komplett-Set 1 oder 2


1.Arbeitsgang: Tankreinigung mit Granulat bei 60 Grad mit
Tauchsieder

2.Arbeitsgang: Tankentrostung mit Granulat bei 60 Grad

3.Arbeitsgang: Tankversiegelung mit synthetischem Kautschuk

Habe damit beste Erfahrungen gemacht,ohne meinen Betonmischer
kaputt zu machen oder mit Blei zu "SCHIESSEN".

Laß Dir doch unter Tel. 09721 - 41455 vorab eine Produkt-Info
und eine Preisliste zuschicken. :idea:

Meine Reserve-Tanks können nun bestimmt nochmal 50 Jahre
auf dem Speicher liegen,ohne nochmal Rost anzusetzen. :lol:


Kostenpunkt 1999 ca. 130 DM für 4 Tanks ausreichend.

In diesem Sinne---Allzeit gute Fahrt ---wünsch Dir HBS-Frank

Gast

#8 Beitrag von Gast » 27. Jan 2003, 01:56

Hallo BK-Gemeinde!
Da ich gerade dabei bin, meinen Tank zu restaurieren, habe ich mal eine Frage:
Die vom Sebastian beschriebene Säure-Methode finde ich ganz gut und preiswert.
Aber ist das auch geeignet, wenn man den Tank benutzen will (wie ich) ?
Oder ist das nur, um einen Tank jahrelang in der Scheune aufzuheben?
Schreibt mal bitte,
Grüsse, Steffen!

Gast

der phosphatierte Tank...

#9 Beitrag von Gast » 27. Jan 2003, 02:20

:wink: natürlich phosphatiert man nur, damit man den Tank sorgenfrei übers Bett hängen kann :) :)

Kleiner Spaß ... Natürlich fahr' ich damit. Ist ja mein einzigster.

Beim Rezept Aufschreiben bin ich auch nochmal stutzig geworden: "Tank leeren. Nicht Ausspülen, restliche Feuchtigkeit Austrocknen lassen." Uuups, und was wird mit der restlichen Säure? Verdunstet die komplett mit oder jage ich mir dann Phosphorsäurenreste durch die Vergaser?

Ich hab's damals so gemacht und der Tank sieht heute noch schön grau aus. Wer Angst vor Säureresten hat, kann ja später nochmal gründlich mit Wasser nachspülen und dann ordentlich trocknen lassen.

ciao

Sebastian

:lol: Aber da kommt mir die Idee:, man könnte ihn den Winter über als Blumenvase im Wohnzimmer benutzen :lol:

Gast

Nochmal Phosphat...

#10 Beitrag von Gast » 27. Jan 2003, 12:11

Hallo Sebastian,

warum eigentlich nicht? Und dann noch mit einem grossen Blumenstrauss drin als Geschenk an eine motorradverückte Dame und schon hast Du eine Sozia für die ersten Frühlingstouren...:wink:

Ich benutze die Phosphorsäure im übrigen auch zum Entrosten jeglicher anderer Teile. Der sich bildende weissliche Belag dient als Grundierung anderer Farbschichten. Natürlich aber nicht auf Oberflächen, die später sichtbar sind und hochglanzlackiert sein sollen.
Aktuell restauriere ich das hintere Schutzblechteil, welches den Soziussitz trägt und tränke damit den nicht zugänglichen Teil zwischen Schutzblech und der Verstärkung an der Unterseite. Nach einer langen Trocknungsphase (drei Tage auf der Heizung liegen gelassen) wird dann Grundierung reinlaufen gelassen.

Viele Grüsse von Uli :D

Gast

#11 Beitrag von Gast » 29. Jan 2003, 00:56

Hi,
die Säurekur habe ich heute durchgeführt. Hat auch gut geklappt (warum auch nicht ?)
Danke für die ausführliche Beschreibung.
Mal sehen, was meine Blumen dazu sagen..... :shock:
Grüsse, Steffen!

Gast

Säure-Entrostung

#12 Beitrag von Gast » 25. Okt 2005, 23:15

Hi Leute,
Rest-Säure im Tank belassen???
Säure frisst bekanntlich!
Bin auch auf der Suche nach der ultimativen Entrostung, dabei auch auf die Säure-Methode gestossen: http://www.chemieonline.de/forum/showth ... post383221
Schaut mal rein, hab dort bereits einige interessante Tipps von Chemikern bekommen
Gruss aus Bonn,
Andreas

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